Über den Sinn der nachfolgenden Notizen
Bedingt durch das hervorragende Google-Ranking dieser Homepage aufgrund der hohen Zugriffszahlen werden immer wieder Weinfreunde hierhin geleitet, wenn sie den Namen ihres Grand Cru eingeben; immer wieder kaufen wir rare Tropfen an. Nochmals: jedes Angebot ist herzlichst willkommen. Empfehlend verweisen wir auf www.wineterminator.com
Seit beinahe einem Jahr stehen hier - fortlaufend ergänzt - die "Weinnotizen".
Viele Weinfreunde haben sich zum privaten Austausch gemeldet und insbesondere auch Weine zum Kauf angeboten und verkauft, die zu erhalten kaum möglich gewesen wäre (Danke für den 1982er Margaux!!!). Ich freue mich über jede mail zu diesem Thema und beantworte sie. Meine ausdrückliche Ermunterung: Melden Sie sich unbefangen und gerne. Die Angebote werden diskret behandelt. Ich zahle gute Preise für die genannten Weine.
Rechtsanwalt Dr. iur. Michael Heuchemer ist leidenschaftlicher Sammler hochwertiger Weine, insbesondere deutscher und österreichischer Hochprädikatsweine und der Premiers Crus aus Burgund und dem Bordelais.
Kontakte mit Sammlern sind stets erwünscht.
Entsprechende Post wird gerne beantwortet; Austausch und Anregungen sind stets erwünscht.
Gerne werden auch Angebote zum Ankauf von Wein entgegengenommen.
Rechtsanwalt Dr. iur. Michael Heuchemer sucht im Augenblick insbesondere
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alle Weine der Appellation
Vosne-Romanee |
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alle Weine der Domaine
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ferner solche der Domaines
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Bordeaux Crus Classés
aus den Jahren 1945, 1959, 1961, 1975, 1982, 2000, 2003 |
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Rheingauer Beeren- und Trockenbeerenauslesen
aus 1971, 1975, 1976 und 2003 |
Nachstehend beginnt ein im Jahr 2005 begonnenes und deshalb noch in den Anfängen befindliches Archiv an Verkostungsnotizen.
Empfohlen wird ergänzend ein Blick in das umfangreiche, vorbildliche Archiv bei http://www.yakshaya.com/.
Verkostungsnotizen
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2007er Chateau d‘Yquem – 19.2.2012 Besprechung M.AG mit DS, MS, MC 30.11.2011 Rückflug vom LG Berlin und LG Stendal (TXL-CGN); diesmal nachmittags mit LH 288. Es gibt wieder den sehr markanten Blaufränkisch Hochäcker 2007 mit einem sehr schönen Duft nach Kirschen, schwarzen Beeren, Kräuterwürze. Nebenbei: alles ist schon auf die Weihnachtsdekoration umgestellt; ich mag es, wenn an der Wand der C-Class vorne rechts der etwas deplatziert wirkende, aber gut gemeinte und doch irgendwie eine sentimentale Atmosphäre verbreitende Adventskranz hängt… In der Lounge gab es Schlumberger Sparkling 2008, m.E. vielen deutschen Sekten überlegen. Es scheint Österreich-Tag zu sein…Gelungen ausgewählt. 28.11.2011 In der LH-Business Lounge in CGN; der 32. LH-Inlandsflug dieses Jahr; diesmal zum Verfahren Dr. S vor der 40. Strafkammer (vgl. die Presseberichte im Archiv). In der Lounge gibt es einen guten 2010er Terra d’Alter, Portugal, Duft nach grünen Früchten und Citrus; sowie 2010er Nägele Riesling trocken; ein kräftiger und typischer Vertreter der Paradesorte. 27.11.2011 1996 Chateau Palmer Margaux Ein Klassiker als Ikone aus Margaux und ein Benchmark-Wein, von dem ich viel las, der bei mir aber irgendwie noch niemals ins Glas fand. 25.10.2011 im „ATRIUM“ in Stendal vor der Hauptverhandlung gegen Dr. W.: 1998er Leoville Las Cases Deuxieme Grand Cru Classé St Julien Gabriel gibt 19/20 Punkte und notiert: "Die Farbe ist fast schwarz, nur ganz wenige rubine Reflexe am Rand. Rauchiges Bouquet mit viel schwarzen Beeren, Palisander- und Teakholz, ein Hauch Minze darin. Extrem feiner Gaumen, seidige Tannine, wieder Holunder und Brombeeren, die Gerbstoffe strahlen eine dezente Süße aus und alle Komponenten sind bereits harmonisch." Dies trifft den Eindruck ziemlich gut; er ist noch harmonischer und runder geworden. Er gibt ihm Lagerpotential bis 2030, das der Cru Classé mit Sicherheit auch hat. Schöner „Zufallsfund“ 27.9.2011 Flug LH 234 v. Frankfurt nach Rom Fiumicino, 2008er Pinot Noir Krugscher Hof: Ich finde es gut, dass LH und Star Alliance insgesamt zunehmen den nationalen Weinen eine Chance und die Gelegenheit zur Präsentation gibt; Austrian schenkt ja als Partner im Star Alliance Verbund auch mit Selbstverständlichkeit gut Veltliner aus, die für viele Gäste sicher ein „Aha-Erlebnis“ sind. Hier also einen deutschen Spätburgunder: intensive Note, sehr dunkel für einen Pinot Noir, schöne Reife, leichte Schlierenbildung (Rückflug am 30.9.2011: idem). Dienstreise Barcelona Mai 2011
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31.08.2008 2005er Einzelstück Markus Schneider
NEU: DOSSIER: LA ROMANEE CONTI "Matière de légende - source de mystère, de volupté, de transcendance - le plus grand vin du duché de bourgogne, réservé jadis la table des princes, et dont l'origine se perd dans la nuit des temps, ne peut qu'engendrer les " faiseurs de légendes " - so beginnt das Buch, das Richard Olney der Domaine de la Romanée Conti widmet. Auf 190 instruktiven Seiten versucht er, dem Mythos des berühmtesten Weinguts der Welt auf den Grund zu gehen, das mit "La Romanée Conti" die rarste Kreszenz dieses Planeten hervorbringt. Profaner ist der Blickwinkel der Interessen im Rahmen jüngerer Publikationen. Der Eintrag im "kleinen Johnson", der Taschenfibel des vinophilen Connaisseurs, ist genauso knapp wie klar: "…erbringt jährlich 450 Kisten des gefeiertsten und teuersten Rotweins der Welt…Das großartigste Weingut in Burgund." Der "Decanter" weiß dieses Jahr zu berichten: "Setting a record for a case of wine at auction, six magnums of 1985 Romanée-Conti fetched USD. 170.375 at NYwines/Chriesties on 2 March in New York". Worüber sich der "FOCUS" lustig macht: "Erhöhtes Prahlpotenzial verspricht hingegen die Mutter aller Weine: Romanée-Conti aus der Bourgogne." Die Mutter aller Weine? Nun, vielleicht verdient Romanée-Conti dieses Prädikat. Jedenfalls steht fest, dass kein authentischerer Pinot Noir existiert als dieser Tropfen. Dafür sorgen die Hüter des Heilige Grals auf nur 1,805 ha Rebfläche, fünfzig Höhenmeter über dem Dörfchen Vosne-Romanée. Die Auktionspreislisten suggerieren eine Marktgängigkeit, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Gelistet sind im "Decanter" dieses Jahr "6 Magnums 1971 Romanée-Conti 136.275 USD" - wogegen sich die "12 bottles 1971 Romanée-Conti 106.650 USD" als Sonderangebot ausnehmen. Doch: Man versuche mal, auch nur eine einzige Flasche gleich welchen Jahrgangs zu ergattern. Umso erfreulicher, dass es erneut geglückt ist. Dies noch dazu in ausgezeichnet erhaltener Flasche, wovon die Fotos künden mögen. Übrigens: Mit Respekt und geradezu poetischem Anspruch nähert sich Aubert de Villaine, der Chef der Domaine über seinen Wein: "Worte sind nicht die Sprache dieses Weins." In der Tat ist die seidige, samtige Textur dieser Weine unerreicht (vgl. die vorhandenen Verkostungsnotizen auf dieser Homepage) und eines der wenigen unergründlichen Wunder der (Wein-)Welt. Abschließend zum 1994er: Er soll in Ruhe seiner
Bestimmung entgegenreifen. Die verfügbare Notiz erzeugt Vorfreude: "
Belle robe grenat, nez épicé, assez ouvert, corps généreux, saveur
france, avec des nots accentuées d'épices, tannin noble. Vin complexe
qui transcente son millésime et qui surprendra son monde dans dix ou
quinze ans…S'inscrit parfaitement dans le répertoire classique de la
Romanée - Conti. "
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2003 Richebourg Grand Cru Domaine de La Romanée-Conti 18.11.2007
Die Neugier lässt einen sündigen und den noch sehr jungen Grand Cru verkosten, der mein erster Richebourg von Romanée-Conti ist. Wunderbare dichte, sagenhaft intensive Kirsch- und Brombeernase, komplexe Tannine in großer Eleganz eingebunden; lässt den Mythos der nicht nur von herausragendem Terroir, sondern auch einem schönen Namen gesegneten Lage unmittelbar gewahr werden. Tief, reich, süß, mit dem typischen Himbeerton und wohlschmeckend mit einem Tanningerüst, dessen Volumen dem 2003 Richebourg ein mindestens 40jähriges Leben verspricht. Unvergesslicher Eindruck. |
1993er Pichon Longueville Baron 9.11.2007
Spannung nach der schönen Erfahrung mit dem vorgenannten 1993er, und, siehe da, eine Wiederholung nunmehr in der seidigen Eleganz eines Pauillac: Brombeer, Nelkentöne, Lakritze, Red-Currant. Dabei feingliedrig und substanzvoll; ausgereifte, aber keineswegs dominante Tannine. Wunderbar! |
1993er Cos D’Estournel Deuxième Cru Classe St. Estèphe 24.9.2007
Konzentriert, tanningeprägt, ernst, aber schön. Ungeheure Tiefe, Zedernholz, Vanille, tiefe Beerenaromen und Kaffeenoten; Röstaromen. Nachhaltig. Überhaupt nicht adstringent. Genossen im Arabella Spitzingsee Hotel. Der ideale Wein zur Vorbereitung auf eine mdl. Verhandlung vor dem Bundesfinanzhof |
1991er Clos de la Coulee de Serrant 16.9.2007
Endlich meine erste Annäherung an den berühmten Wein von Nicolas Joly, der als Vorreiter des biodynamischen Weinbaus gilt. Habe nicht die bereits sprichwörtlichen Probleme bei der, zugestanden, ersten Annäherung: Ein sagenhaft konzentrierter Wein mit einer eigenen Intrepretation von Mineralität, wie sie dem Chenin blanc zueigen sein mag. Duftet nach Honig, Aprikosen, Quitten und Wiesenkräutern; phänomenale Kraft, ein maskuliner Wein |
1990er Hochheimer Reichesthal Riesling Trockenbeerenauslese Weingut Fritz Allendorf, Oestrich-Winkel im Rheingau 10.9.2007
Unsagbar konzentrierter Duft nach Papayas, Ananas, Lychees, sogar Waldbeeren: das Ganze Spektrum…; die Schlierenbildung im Glas zeigt die Konzentration schon visuell; Nuancen von Südfrüchten, Rosinen, unendlich konzentrierte Aromen in allen frühen und späteren Phasen der Fruchtentwicklung am Sauerstoff. Eine Trockenbeerenauslese wie aus dem Bilderbuch von sicher noch 100 Jahren Lagerfähigkeit. Wirkt sehr jung. Zeigt einmal wieder die Überlegenheit des Rieslings, der in Hochprädikaten aus den Gefilden des Rheingaus einen seit gut 250 Jahren zu Recht legendären (und nun gerechterweise international wiederentdecketen) Wein der Superlative erzeugt |
1988er Opus Eximium Nr. 1 von Gesellmann (St. Laurent, Blauburgunder, Blaufränkisch und Cabernet Sauvignon; noch als Schüler bei Böhle, Wollzeile, Wien gekauft) 24.2.2007 Eine der Ikonen vom großen Beförderer des „österreichischen Weinwunders“ in den späten 80er Jahren. Sechs Stunden vorab dekantiert. Farbei mit alterstypischen Rot- und Orangereflexen. Es ist eine Freude, über Stunden hinweg die sukzessive Entfaltung der Geschmacksnuancen zu verfolgen – eine ganze Palette exotischer Kräuter und Gewürze, Tiefe, Schwarzkischen. Bordeaux-Typ, aber doch eigenständig. Der Blaufränkische entfaltet seine typische Art. Auf dem Höhepunkt. Ein denkwürdiger Genuss – und zugleich eine Hommage an den „Durchbruch“ der österreichischen Rotweinkultur und Engelbert Gesellmanns Beitrag dazu.
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1986er Chateau Mouton Rothschild Premier Grand Cru Classé 19.2.2007 « Angestiftet » zum beherzten Griff in die Schatzecke des Kellers hat mich René Gabriel. Sein Buch „Bordeaux total“ erhielt ich zum Geburtstag geschenkt. Bis dato hatte ich Parkers Notizen bevorzugt, muss aber zugeben, dass Gabriels Beschreibungen eingängiger und z.T. auch mutiger wider den Mainstream der „Marmeladisierung“ des „typischen“ Weinstils üppiger, alkoholgeprägter „Fruchtbomben“ erscheinen. Parker gab den Wein 100/100 P., Gabriel 20/20 P. Er meint, warten sei angebracht: „Im Gaumen immer noch fest und jung, die Gerbstoffe zeigen nur ganz sanft erste Rundungen, bleiben aber darunter noch unentwickelt. Nur ein langes Dekantieren hebt ihn in eine erste Genussphase. Unzerstörbares Potential.“ Er empfieht: „Trinken bis 2040“. Dies ist noch lang, und das die Abnahme der Jugend zum menschlichen Erfahrungswissen gehört, sei zum „Screwpull“ gegriffen – zumal die Verkostungsnotiz aus „Nikos Weinwelten“ der Zeitung „WELT“ zum Genuss animiert, wobei man aber nicht weiß, ob der Autor nun einen Film gesehen oder einen Wein getrunken hat: „Der volle Wahnsinn; ein ganzes Geschwader von Cassis-Monstern, dunkel wie die Nacht, schwarze unendliche Seele, voller Magie, permanent versinkt in Capri die rote Sonne, so ein Geschoss ist waffenscheinpflichtig, wieso habe ich nicht ein Kiste im Keller, hier stimmen Parkers 100 Punkte; meinetwegen auch 101…“. Die denkwürdige Begegnung mit diesem Wein zeigt, dass die Verfasser dieser Notizen nicht zum Stilmittel der quantitativ begrenzten Aufrichtigkeit in Ansehung großer Namen gegriffen haben: Die Nase ist schier unbeschreiblich vielschichtig und Tief. Eine dramatische Fruchtsüße findet im Geschmack perfekte Balance mit der Tanninstruktur. Ein Wein für eine unendliche Zukunft; unerahnbar, wann er den Höhepunkt erreicht haben wird. Vielleicht ist sogar Parkers Schätzung „2097“ realistisch.
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2000er Poujeaux (mit Dr. W. im Terrasse in Zürich) 17.2.2007 Noch etwas jung, fand sich aber im Terrasse als Halbflasche auf der Weinkarte, sodass die Probe im Rahmen der Fruchtphase sich anbot. Vom Cabernet geprägt, schöne rote Beerenfrüchte, gutes Tanningerüst; hat jahrgangstypisch sicher Zukunft. Schöne Harmonie mit dem servierten Lamm, Typische Tabak- und Cassis-Aromen. Schön.
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1978er Clos de Vougeot Grand Cru von Gros Soeur et Fils (mit Dr. A.P. auf privater Einladung) 30.12.2006 Eine der ganz großen Jahrgänge des Burgund. Die Vorfreude erweist sich als berechtigt: Der Clos de Vougeot Grand Cru hat genau das tiefe Himbeerbouquet, für das er berühmt ist – einem Krob frischgepflückter Waldhimbeeren gleich in seinem eindringlichen Duft. Einem Romanée-Saint-Vivant ähnlich! Fabelhafte Textur und Länge. Wunderbarer Erfolg. |
1959er Vosne Romanee Premier Cru 29.08.2006 (gemeinsam mit M.S.) Schon die Duftaromen betören einfach: Rosenduft, sonst typische Pinot-Nase, vielschichtig. Verändert sich an der Luft; Orangen- und Veilchentöne gelangen in den Vordergrund. Schöne Frucht, klassisch typischer Pinot Noir; auf dem Höhepunkt!
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2000er Clos des Lambrays Grand Cru (2.8.2006) Das Paradebeispiel eines klassischen Burgunders : helle Farbe, wunderbare, sortentypische Pinot - Noir - Frucht : (Sauer-)-Kirschen, Holunder, weitere Beerenfrüchte. Im Hintergrund eine angenehme Süße; enorme Tiefe und Komplexität. Zu einem anderen Gang wurde mit Gästen der (geschmacklich natürlich völlig verschiedene) Solaia 2001 von Antinori verkostet. Hier war der Clos des Lambrays der eindeutige Sieger. Burgundertypische Eleganz; es zeigt sich, dass doch nur das Terroir im Burgund dieser Traube mit derart diametralen Ergebnissen die letzte Perfektion entlockt.
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2003er Chateau Margaux Premier Grand Cru Classé (22.7.2006) Mit großer Neugier erfolgter Kontakt mit den gepriesenen 2003ern; sozusagen ein Pilotversuch. Natürlich ist er "eigentlich" viel zu jung, aber die Neugier obsiegte, und was als Fassprobe derart überzeugte, wie es literaturkundig ist, kann, auf die Flasche gezogen, nicht schlecht sein. Und in der Tat: Sehr tiefe Farbe, fast schwarz; dichteste, intensive Frucht, elegante Struktur, Beerenfrüchte, Schokolade, Tabak- und Cassisnoten, unglaubliche Konzentration, mehr als vollreif. Extreme Länge. Ein typischer Margaux mit Potential für mehr als 40 Jahre. Wenn der 2005er an den 2003er heranreichen soll, was manche behaupten, so muss er sich anstrengen…
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1992er Weinviertler Sauvignon blanc Spätlese trocken Weingut Rücker, Unterretzbach (8.7.2006) Rarität und Überraschung: bei weitem mehr als erwartet und zweifellose "archivwürdig" (Richter und Staatsanwälte wissen: unten rechts auf dem Aktendeckel ankreuzen… :). Blenden wir zurück: Anfang der 90er-Jahre erreichte die Qualitätsoffensive im österreichischen Weinbau als Reaktion auf den ab April 1985 aufgedeckten "Glykol-Slandal" ihre größte Beschleunigung. Zahlreiche Betriebe investierten enorm in die Kellertechnik, und nicht nur eine bewährte Spitzengruppe von einigen Dutzend immer wiederkehrenden Namen, sondern zahlreiche weitere "Weinhauer" mauserten sich zu ernstzunehmenden Konkurrenten für internationale Spitzengewächse. Die in der Gebietsvinothek Retz vor meinem Abitur erstandene (also mehr als zehn Jahre im eigenen Keller gelagerte!) Flasche ist ein gutes Beispiel dafür: Farbe tief bernsteingolden; Nase: Rosinen, Orangen, Grapefruit; erinnert sogar etwas an Botrytis, was aber eigentlich nicht sein kann. Sortencharakter. Breiter, typischer Sauvignon, mäßige, aber spürbare und gut eingebundene Säure; auf dem Höhepunkt. Zeigt, was im Sauvignon auch im kühlen Weinviertel steckt; angenehme Überraschung.
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1975er Bopparder Hamm Ohlenberg Beerenauslese Königshof (11.4.2006) Zur Feier des Tages eine 1975er Beerenauslese aus der Bopparder Hamm, Einzellage Ohlenberg vom Königshof. Wunderschöne Vielschichtigkeit, kastanienbraune Farbe (sieht älter aus!), Karamell, Trockenpflaumen, Feigen, kaum beschreibbare Intensität. Die Subtilität solcher Hochprädikate zeigt die Gewalt des deutschen Rieslings, die seine gegenwärtige internationale Renaissance begründet. Langer Nachhall, ein grandioser alter Riesling!
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1990er, 2002er Chambertin Clos de Bèze Grand Cru André Bart (24.03.2006) Heute eine interessante Vertikale der berühmten Domaine André Bart mit ihren zuverlässigen Ergebnissen beim "Roi des Vins" aus Gevrey-Chambertin, dem Chambertin Clos de Bèze: der 1990er, also ein Jahrhundertjahrgang, dessen Dignität ihm die Goldmedaille und den Titel "Ambassadeur des Vins des Gevrey Chambertin" in Paris eingetragen hat; dagegen der 2002er aus gleicher Domaine und Lage. Der 1990er besticht durch ein überragendes, tiefes Aromenspektrum; man hat den Eindruck, er hat noch lange Zeit vor sich. Die Burgunder zeigen stets eine bei Rotweinen unerreichte Balance - nur die Weine von DRC sind Chambertins aus großen Jahren überlegen. Der 2002er lässt die Verwandtschaft in der Provenienz sogleich erkennen. Naturgemäß jung, aber für das Jahr überraschend vielgliedrig und bereits gut antrinkbar. Die Gestaltung der Etiketten, der Kapsel, des Korkbrands hat sich verändert, aber die Verwandtschaft des Terroir kam bestes heraus.
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1976er Romanée Conti de la Romanee Conti (19.02.2006) Mit schlechtem Gewissen : zum zweiten Mal im Leben der "Sündenfall", aber zum 30. Geburtstag (vielleicht) erlaubt - und dann gerade eine Flasche aus diesem Jahr. Warum habe ich ohne wesentliche innere Rechtfertigungskämpfe betriebswirtschaftlicher Art mal wieder eine Flasche entkorkt? Ausschlaggebend war zweierlei, nämlich einmal der Artikel von Stephan Reinhardt über den zweitbesten Grand Cru der Domaine, La Tâche, in der Süddeutschen unter der Überschrift "Einfach göttlich", der wie folgt endete: "Doch die Strahlkraft des 1990er La Tâche ist derart stark…." Ein weniger guter DRC (Domaine de la Romanee Conti) ist immer noch besser als jeder andere Wein der Welt" - mit der Ergänzung: "Dass …bei einer Auktion bei Christies in New York sechs Magnum-Flaschen des 1985er Romanée-Conti für 170 375 US-Dollar unter den Hammer kamen, gibt einer weiteren Probe des Festivals zusätzlichen Reiz." Und von der mystischen Sentimentalität kündet ein anderer Satz: "Jetzt erst…erreicht die Probe jenen magischen Moment, den der eine oder andere Teilnehmer gleich mit dem Absingen der Nationalhymne preisen will." Nun ja… Dann half der Blick in die eine immer amüsante Kolumne von Scheuba/Maurer im "Abgang" des "Falstaff" auf: Was bringt es, wenn derart seltene Flaschen weitergegeben, weiterverkauft, weitergelagert waren, ohne ihrem Bestimmungszweck zugeführt zu werden. Also, zum 1976er: Überraschend helle Farbe, typische Pinot Noir - Nase und die wohlbekannten, tief erdigen, trüffeligen Töne mit Anklängen von Mineralität und dem ebenfalls wohlbekannten Nuancenreichtum asiatischer Kräuter. Der Geschmack - Reminiszenz an die SZ - einfach göttlich, Wärme, Töne von Champignons, dezent elegant eingebundene Röstaromen, ein phänomenaler Nachklang. Die Bouteille wandert in die Galerie gefallener Helden an einen besonderen Platz Walhalls. Wieder hat sich erwiesen, was der begeisterte Sammler ohnedies weiß: Romanee-Conti ist eine Klasse für sich. Um zum Schluss zu Reinhardts Artikel zurückzukehren: "Ein solcher Wein ist einigen wenigen Menschen dieser Welt jede Summe wert." Gott sei Dank haben bei meinem zweiten Kauf nicht allzu viele davon mitgeboten…Als Nachlese die Eloge aus Turbulls hervorragendem Werk "Die 90 größten Weine des Burgund", S. 100: "Nur wenige Weinliebhaber haben das Glück, einmal in ihrem Leben den legendären Romanée-Conti verkosten zu dürfen. Die meisten müssen sich mit der Fülle von schriftlichen Lobpreisungen zufrieden geben, die diesem zum Mythos hochstilisierten Wein in unzähligen hymnischen Artikeln gewidmet wurden. Seine außerordentliche Qualität und seine extreme Seltenheit machen ihn zu einem Luxus, den sich leider nur die Reichen dieser Welt leisten können. Die Lage Romanée-Conti ist das Juwel in der Krone der Domäne gleichen Namens und bildet zusammen mit anderen Edelsteinen ein Schmuckstück von unschätzbarem Wert." Die geradezu kontemplative Qualität dieser Ausnahme-Kreszenz macht jede Begegnung in der Tat zu einem unvergesslichen Erlebnis - was aber auch bereits für die preiswerteren Weine der Domäne gilt! Aber: Romanée-Conti selbst ist nicht zufällig ein Heiligtum - nun gilt es wieder, zehn Jahre zu arbeiten und zu warten.
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1966er Brauneberger Juffer Riesling Auslese Wilh. Langguth (24.11.2005) Schöne Bernsteinfarbe, wirkt viel jünger. Typische Riesling-Nase, duftet nach Ananas, Aprikosen und Rosinen. Wunderbares Spiel von Rieslingsäure und markanter Fruchtsüße. Ausgezeichnet."
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1971er Ockfener Bockstein Riesling Spätlese Staatl. Weinbaudomänen Trier (27.09.2005) Dezente Firne, vielschichtige Nase mit typischem, ungealtertem Rieslingduft. Auch als trockener Vertreter des säurereichen Spitzenjahrs macht er sich bestens.
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1999er Escherndorfer Lump Silvaner Spätlese trocken - Weingut Horst Sauer (20.09.2005) Sauer beweist wieder, dass seine Silvaner genau wie die Rieslinge nach einigen Jahren Lagerung an Eleganz und Kraft gewinnen. Fester, stoffiger, kernig-trockener Silvaner, der durch seine Mineralität und präsente Säure als typisch gelten kann. Hervorragend.
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1971er Pfaffenweiler Oberdürrenberg Spätburgunder Auslese (17.09.2005)
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1959er Vosne-Romanée Partriarche Père et Fils (11.4.2005)
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1996 Domaine de la Romanée-Conti, Romanée-Conti (11.4.2005)
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